Es werden bilaterale Forschungs- und Entwicklungsprojekte entsprechend dem oben beschriebenen Zuwendungszweck in Zusammenarbeit mit Partnern aus den Westbalkanstaaten sowohl als Einzel- als auch als Verbundvorhaben gefördert. Gefördert werden sog. „BMBF early career groups“. Dabei handelt es sich um Arbeitsgruppen, die jeweils aus Forschenden aus Deutschland und Forschenden aus den Westbalkanstaaten bestehen. Der Teil der Arbeitsgruppe im Westbalkan wird dabei von einer/einem Nachwuchswissenschaftlerin/Nachwuchswissenschaftler aus dem Westbalkan geleitet. Gefördert werden Projekte in den drei Querschnittsbereichen Digitale Transformation, Green Deal und Gesunde Gesellschaften. Diese Themen stehen im Einklang mit den strategischen Prioritäten der „Smart Specialisation Strategies“ sowie den nationalen Forschungsstrategien der Westbalkanstaaten selbst und sind die zentralen Themen der Europäischen Kommission in der Heranführung des Westbalkans an die Europäische Union. Diese Themen finden sich auch wieder in den Themenbereichen der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation und in den thematischen Prioritäten des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation Horizont Europa. Bei entsprechendem Anwendungsbezug sind auch Themen der Geistes- und Sozialwissenschaften (Stichwort „Soziale Innovation“) förderfähig. Die geförderten Vorhaben weisen eine hohe Praxisrelevanz auf und zeigen Strategien zur Implementierung der Forschungsergebnisse in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft auf. Darüber hinaus sollen die Vorhaben einen Beitrag zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und zum Kapazitätsausbau der wissenschaftlichen Partner in den Westbalkanstaaten leisten.
Mit den geförderten Vorhaben wird darüber hinaus der Austausch von Personen, Wissen, Ressourcen und Kapazitäten zwischen den Einrichtungen unterstützt. Sie dienen auch der weiteren fachlich-methodischen Qualifizierung der beteiligten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler und der Förderung ihrer wissenschaftlichen Selbstständigkeit. Gefördert werden Maßnahmen, die über ein großes Anwendungspotential für Deutschland, den jeweiligen Westbalkanstaat, die Region und Europa verfügen. Zur Stärkung der Transferkultur zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Zielregion müssen im Projekt außerdem Maßnahmen zur Kommerzialisierung der Forschungsergebnisse entwickelt und umgesetzt werden. Der Nachweis und die Bewertung des Innovationspotentials der Forschungsergebnisse ist für die Erschließung möglicher Anwendungsbereiche der erste und wichtigste Schritt. Dies umfasst Untersuchungen zum Nachweis der Machbarkeit, Marktanalysen, Erstellung von Business-Plänen, Weiterentwicklung von Forschungsergebnissen in Richtung Anwendung etc. Die Einbindung eines „Innovations-Coachs“, der die Integration von Erfahrungswissen aus erfolgreichen Innovationsprozessen in das Vorhaben sicherstellt, sowie frühzeitige Allianzen mit Anwendern, zum Beispiel Unternehmen, insbesondere mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus Deutschland und/oder dem Partnerland, die in beratender Funktion den Anwendungsbezug im Projekt stärken sollen, sind daher ausdrücklich erwünscht.