Eine Forschungsgruppe ist ein enges Arbeitsbündnis mehrerer herausragender Wissenschaftler*innen, die gemeinsam eine Forschungsaufgabe bearbeiten. Das Forschungsvorhaben geht dabei nach seinem thematischen, zeitlichen und finanziellen Umfang über die Förderungsmöglichkeiten im Rahmen der Einzelförderung des Normal- oder Schwerpunktverfahrens weit hinaus. Die Förderung von Forschungsgruppen soll helfen, für eine mittelfristige - meist auf acht Jahre - angelegte, enge Kooperation die notwendige personelle und materielle Ausstattung bereitzustellen. Forschungsgruppen tragen häufig dazu bei, neue Arbeitsrichtungen zu etablieren. Hinsichtlich der Qualitätskriterien gelten dieselben Grundsätze wie bei Sachbeihilfen. Eine Forschungsgruppe setzt sich aus verschiedenen Programmmodulen zusammen, deren Gewichtung und Kombination den jeweiligen fachlichen Anforderungen Rechnung tragen. Das Förderprogramm erlaubt so eine weitgehende flexible Gestaltung des Forschungsverbundes, in Abhängigkeit von der jeweiligen Fragestellung, den einbezogenen Wissenschaftsgebieten und dem gewünschten strukturbildenden Aspekt. In diesem Rahmen können Forschungsgruppen Entfaltungsmöglichkeiten für Nachwuchsgruppen bieten, die Kooperation mit außeruniversitären Partnern stärken, zeitliche Freistellungen von Wissenschaftler*innen ermöglichen und die internationale Zusammenarbeit intensivieren. In ihren unterschiedlichen Gestaltungsformen können Forschungsgruppen in übergreifende forschungspolitische Initiativen eingebunden sein. Beispiele hierfür sind "
Klinische Forschungsgruppen" oder "
Kolleg-Forschungsgruppen in den Geisteswissenschaften".
Wissenschaftlich aufeinander abgestimmte Projekte bilden nach den Vorgaben der Einzelförderung den Kern der Förderung. Dazu gehören Personalmittel, Mittel für wissenschaftliche Geräte, Verbrauchsmaterial, Sonstiges, ggf. auch Kosten der Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnik sowie Mittel für besondere strukturbildende Maßnahmen. Befristete Freistellungen der die Forschungsgruppe tragenden Wissenschaftler*innen schaffen vor allem in der Medizin und den Geisteswissenschaften die Voraussetzung, sich den Forschungsaufgaben konzentriert zu widmen. Forschungsgruppen-Professuren sind eng auf das thematische Zentrum der Forschungsgruppe ausgerichtet und können der Strukturbildung an den Hochschulen dienen. Nachwuchsgruppen nach den Regeln des Emmy Noether-Programms ermöglichen jungen Forscher*innen die selbstständige Arbeit in einem exzellenten Umfeld. Fellow-Programme beziehen in stark personengebundenen, diskursiven Fächern hervorragend qualifizierte, auswärtige Wissenschaftler*innen für eine längere Zeit (ein oder mehrere Semester) in die Forschungsgruppe ein. Transferprojekte streben eine direkte Kooperation zwischen Wissenschaft und Industrie an. Für die Koordination der Forschungsgruppen können Sprecher*in Mittel für eine Sekretariatsstelle oder eine wissenschaftliche Koordination beantragen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch die Förderung von Teilprojekten im Ausland möglich.