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Programmname Förderung internationaler Verbundvorhaben im Rahmen der Nationalen Bioökonomiestrategie „FutureFoodS Call 2024: Transformation der Ernährungssysteme – Interaktionen neu gestalten, Innovationen vorantreiben und nachhaltige Ernährungsweisen stärken“
Karrierestatus
  • Professor/in
  • Postdoktorand/in
Veröffentlichung 13.11.2024
Fristen
15.01.2025
09.07.2025
Bemerkung Das Antragsverfahren ist dreistufig angelegt
Geltungsbereich International
Fördergeber
  • BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Zusammenfassung
Das BMBF beabsichtigt, mithilfe der Förderung von Verbundvorhaben zu Forschung und Entwicklung unter Beteiligung ausländischer Verbundpartner die Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie im internationalen Kontext zu stärken. Gefördert werden FuEuI-Vorhaben, die im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt werden.rn
 
Die geförderten Forschungsprojekte müssen die folgenden zentralen übergeordneten Leitlinien berücksichtigen:
  • eine transformative Perspektive,
  • Inter- und Transdisziplinarität,
  • Multi-Stakeholder-Engagement sowie
  • Nachhaltigkeit.
 
Nähere Informationen sind dem FutureFoodS Call Announcement zu entnehmen (https://futurefoods.ptj.de).
 
Die Anträge müssen eine europäische Perspektive bieten, indem sie sich mit Problemen und Herausforderungen befassen, die für mindestens drei an der FutureFoodS-Partnerschaft und an der Ausschreibung beteiligten Länder relevant sind, und Innovationen in Bezug auf diese Themen vorschlagen und testen. Dabei sollen Fragestellungen, die sich auf Aspekte nach der Ernte beziehen („post-harvest“), klar im Fokus stehen.
 
Entsprechend werden Vorhaben zu folgenden Themenschwerpunkten gefördert.
 
Thema 1: Der Weg zu nachhaltigen und widerstandsfähigen Ernährungssystemen
 
Der europäische Lebensmittelsektor ist durch eine enorme Vielfalt charakterisiert und wird gleichzeitig in vielen Bereichen von einigen wenigen, starken Akteuren dominiert, welche erheblichen Einfluss auf die globalisierten Prozess- und Lieferketten ausüben können. Die jüngsten externen Herausforderungen und geopolitischen Veränderungen haben die hohe Anfälligkeit der globalen Lebensmittelmärkte und der europäischen Lieferketten deutlich gemacht. Die Weiterentwicklung der Ernährungssysteme in Europa hin zu verbesserter Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit ist von zentraler Bedeutung für die erfolgreiche Implementierung der strategischen Ziele der EU im Lebensmittel- und Agrarbereich. Dies erfordert kontinuierliche Anstrengungen, um beispielsweise die Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit zu verbessern und vor dem Hintergrund von Ressourcenknappheit und klimatischen Unsicherheiten neue Wege zu finden, um Waren- und Biomasseströme zu optimieren, Abfall zu vermeiden sowie gleichzeitig gesunde Ernährungsmuster zu ermöglichen. Der Themenschwerpunkt zielt auf die Erforschung neuer Ansätze, die die Wechselwirkungen im Ernährungssystem transformieren können. Dies beinhaltet zum Beispiel die Neugestaltung von marktbasierten Prozessen, Geschäftsmodellen, politische Maßnahmen sowie experimentelle Lösungsansätze. Diese Bekanntmachung zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit des Ernährungssystems in all seinen Dimensionen zu stärken, das heißt unter Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Aspekte. Projekte, die im Rahmen dieses Themas gefördert werden, sollen sich insbesondere mit der Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Akteuren des Ernährungssystems befassen, um eine Umsetzung von transformativen und innovativen Lösungen in und mit der Gesellschaft und dem Sektor zu ermöglichen.
 
 
Mögliche Forschungsaspekte
 
Die im Folgenden aufgeführten Aspekte dienen als Orientierung für Bewerber, welche sich für dieses Ausschreibungsthema entscheiden. Es bleibt freigestellt, sich für andere Aspekte zu entscheiden. Der enge Bezug zum Ausschreibungsthema und den gegebenen Zielen ist in jedem Fall überzeugend darzulegen.
 
  • Schnittstellen und potenzielle Hebelpunkte im Ernährungssystem verstehen und Lösungen zur Überwindung von aktuellen Hindernissen und Blockaden („barriers and lock-ins“) entwickeln; dies umfasst technische, wirtschaftliche und politisch-rechtliche Lösungen.
  • Erforschung technologischer, sozialer und organisatorischer Innovationen zur Vermeidung und Reduzierung von Lebensmittelabfällen für nachhaltige Wertschöpfungsketten, beispielsweise durch ortsbezogene Ansätze oder die Aufwertung von Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion.
  • Entwicklung und Erprobung von Prinzipien zur Skalierbarkeit von Verarbeitungsprozessen und Versorgungsschemata, zum Beispiel unter Verwendung datengesteuerter, hybrider Modelle. Diese sollen insbesondere auch unter Stressbedingungen innovative, vielfältige, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Lösungen für terrestrische und aquatische Ressourcen bieten.
  • Entwicklung von Szenarien zur Stärkung der Risikobewertung, des Risikomanagements und der Anpassungsfähigkeit von Akteuren im Lebensmittelbereich in Bezug auf mögliche Herausforderungen bezüglich Lebensmittel- und Ernährungssicherheit.
  • Entwerfen, Testen und Skalieren von Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien, die die Widerstandsfähigkeit des Ernährungssystems und den grünen Wandel („green transition“) unterstützen (zum Beispiel Big Data, KI, innovative Datensätze, Informationsschnittstellen, Transparenz, flexible Produktionssysteme).
  • Adressieren von Marktfragmentierung bzw. -konzentration in Ernährungssystemen und Entwicklung innovativer Wege zur Implementierung nachhaltiger und widerstandsfähiger Ernährungssysteme, auch unter Berücksichtigung von Aspekten wie Gerechtigkeit und Fairness (zum Beispiel Rentabilität, Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit).
  • Erkenntnisse aus kleinen und großen Systemen, das heißt auf Basis unterschiedlicher Maßstäbe (zum Beispiel kurze Wertschöpfungsketten, lokale und alternative Subsysteme, von der Gemeinschaft unterstützte, ortsbezogene Initiativen), sowie entsprechende Interaktionen und Praktiken zur kontextbezogenen Betrachtung von Problemen und Lösungen.
 
Thema 2: Neue Lebensmittel – Förderung von Innovationen in Lebensmitteldesign, -verarbeitung und -versorgung durch veränderte nachhaltige Angebots- und Nachfragemuster
 
Die Potenziale einer Diversifizierung von Angebot und Nachfrage von Nahrungsmitteln sollten genutzt werden, um Herausforderungen für die europäischen Ernährungssysteme zu adressieren, wie zum Beispiel teils ungesunde Ernährungsgewohnheiten, hohe Auswirkungen auf Umwelt und Klima oder auch übermäßige Abhängigkeiten von Importen bei Lebens- und Futtermitteln. Es ist dringend erforderlich, die Palette der in Europa produzierten und konsumierten Lebensmittel im Sinne der Nachhaltigkeit zu erweitern. Dies erfordert neue Ansätze in Lebensmitteldesign, -verarbeitung und -versorgung, um eine größere Vielfalt an gesunden, nachhaltigen und auch schonend bzw. wenig verarbeiteten Produktalternativen anzubieten. Besondere Hebelwirkung wird dabei einem Wandel hin zu vermehrtem Konsum von pflanzlichen Lebensmitteln zugesprochen. Gleichzeitig gilt es aber auch, tierische Lebensmittel mit geringeren Umweltauswirkungen bereitzustellen. Mithilfe der Biotechnologie können neuartige oder verbesserte Lebensmittel erzeugt werden, die eine nachhaltige Ernährungsweise unterstützen. Dabei ist eine Auseinandersetzung mit wichtigen Faktoren notwendig, wie zum Beispiel der Verbraucherakzeptanz, der Rolle der Lebensmittelindustrie im Hinblick auf neue Geschäftsmodelle und moderne Lieferketten sowie mit bestehenden und künftigen Regularien zur Lebensmittelsicherheit. Ziel dieses Themas ist es, systemische Ansätze für das Design, die Verarbeitung und Bereitstellung neuartiger Lebensmittel zu entwickeln, deren Basis diverse Rohstoffquellen sein können. Beispiele hierfür sind unter anderem Pflanzen (beispielsweise Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse, Saaten), Algen oder Speisepilze sowie Lebensmittel, die auf Zellkulturbasis oder unter Einsatz von Mikroorganismen erzeugt werden. Die Deckung des Bedarfs an Proteinen wird sich neben tierischen Nahrungsmitteln zunehmend auf Alternativen mit geringeren Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt stützen. Bei den im Rahmen dieser Ausschreibung untersuchten Lebensmitteln kann es sich auch um regionale oder „forgotten foods“ handeln, das heißt Lebensmittel, die in verschiedenen Bereichen Europas nicht mehr Teil der aktuellen Ernährung sind, deren Nährwert und ökologische Eigenschaften jedoch eine wertvolle Ergänzung für einen vielfältigeren Lebensmittelkonsum sein können.

 
Mögliche Forschungsaspekte
 
Die im Folgenden aufgeführten Aspekte dienen als Orientierung für Bewerber, welche sich für dieses Ausschreibungsthema entscheiden. Es bleibt freigestellt, sich für andere Aspekte zu entscheiden. Der enge Bezug zum Ausschreibungsthema und den gegebenen Zielen ist in jedem Fall zu überzeugend darzulegen.
  • Untersuchung und Erprobung neuer Marktchancen für Verarbeitungstechnologien und biotechnologische Innovationen für zukünftige Lebensmittel.
  • Entwicklung und Erprobung neuer Optionen für die Verwertung von Nebenprodukten und Nebenströmen für die weitere Nutzung im Sinne eines zirkulären Wirtschaftens.
  • Untersuchung von Aspekten der Lebensmittelsicherheit, beispielsweise im Hinblick auf neue Nahrungsquellen oder alternative Proteine.
  • Entwicklung innovativer digitaler Lösungen und Synergien in den Bereichen Verpackung, Etikettierung und Marketing, um Verschwendung von Lebensmitteln zu vermeiden und die Rückverfolgbarkeit innerhalb von Verarbeitungs- und Lieferketten zu verbessern.
  • Untersuchung und Nutzung soziokultureller Faktoren, die die Akzeptanz und Verwendung neuer Lebensmittel beeinflussen.
  • Entwicklung und Umsetzung innovativer Geschäftsmodelle und Marketingansätze für neue Lebensmittel; Stärkung des Zusammenspiels von industrierelevanten Innovationen und politischen Initiativen.
  • Monitoring des Potenzials und der Auswirkungen neuer Lebensmittel auf die Verwirklichung der Transformation des Ernährungssystems, des grünen und digitalen Wandels und der Modernisierung der europäischen Lebensmittelwirtschaft.
  • Untersuchung des Potenzials regionaler Ernährungsweisen im Hinblick auf deren positiven Beitrag zu nachhaltigen Ernährungssystemen und Klimaneutralität sowie Möglichkeiten, regionale Lebensmittel oder auch sogenannte „forgotten foods“ besser zugänglich, erschwinglich und generell bekannt zu machen.
 
Nähere Erläuterungen und Erwartungen an die Projektskizzen zum übergreifenden Ziel und zu den einzelnen Themenschwerpunkten sind dem Call Announcement der Partnerschaft FutureFoodS zu entnehmen (https://futurefoods.ptj.de).
 
Es werden transnationale Verbundprojekte mit mindestens drei Partnern aus mindestens drei der in der Ausschreibung beteiligten Partnerländer gefördert. Die vorgeschlagenen Projekte müssen so konzipiert sein, dass eine Erreichung der Projektziele innerhalb von 24 bis maximal 36 Monaten möglich ist. Es ist weiterhin erforderlich, dass die Projekte hinsichtlich des Arbeitsvolumens zwischen den beteiligten internationalen Partnern ausbalanciert sind.
Fördervolumen max.100%
Förderarten
  • Verbundprojekte
Förderdauer max. 36 Monate
Fachbereiche
  • Informatik
  • Lebenswissenschaften
  • Natur- und Ingenieurwissenschaften
  • Sozial- und Verhaltenswissenschaften
  • Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Kontakt
Science Support Centre (SSC) , für promovierte Wissenschaftler*innen
Dr. Björn Goldammer, bjoern.goldammer@zv.uni-freiburg.de, Tel.: +49 (0)761 203-4858
Rechts-, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaften, Forst-, Umwelt- und Geowissenschaften
Science Support Centre (SSC)
Science Support Centre (SSC) , für promovierte Wissenschaftler*innen
Dr. Melanie Hähnel-Taguchi, melanie.haehnel-taguchi@zv.uni-freiburg.de, Tel.: +49 (0)761 203-4860
Biologie, Chemie und Pharmazie
Science Support Centre (SSC)
Science Support Centre (SSC) , für promovierte Wissenschaftler*innen
Dr. Frank Krüger, frank.krueger@zv.uni-freiburg.de, Tel.: +49 (0)761 203-4859
Physik, Mathematik, Informatik und Mikrosystemtechnik
Science Support Centre (SSC)
Beschreibung
Die Zukunftsfähigkeit unserer Ernährungssysteme ist von zentraler Bedeutung. Dabei sind die Herausforderungen vielfältig und komplex, angesichts der Auswirkungen von Klimawandel, Wasser- und Ressourcenknappheit, Bodendegradation, Verlust von Biodiversität sowie Bevölkerungswachstum, Unter- und Überernährung, Lebensmittelverlusten und -verschwendung, sozialer Ungleichheit oder geopolitischer Instabilität. Um dauerhaft Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten gilt es, die Transformation unserer Ernährungssysteme hin zu mehr Nachhaltigkeit voranzutreiben. Dies ist ein wichtiger Schlüssel zum Erreichen der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung.
Bedingungen
Zur Erstellung von Projektskizzen und förmlichen Förderanträgen ist das elektronische Antragssystem „easy-Online“ zu nutzen. Es besteht die Möglichkeit, den Antrag in elektronischer Form über dieses Portal unter Nutzung des TAN-Verfahrens oder mit einer qualifizierten elektronischen Signatur einzureichen. Daneben bleibt weiterhin eine Antragstellung in Papierform möglich.


Erste Stufe: Einreichung der Ideenskizze (Pre proposal)
Im ersten Verfahrensschritt werden Ideenskizzen eingereicht. Eine entsprechende Vorlage findet sich auf der Internetseite https://futurefoods.ptj.de. Die Einreichungsfrist ist der 15. Januar 2025 (13 Uhr MEZ).

Zweite Stufe: Vorlage und Auswahl von Projektskizzen (Full proposal)
Erfolgreich ausgewählte Ideenskizzen werden im zweiten Verfahrensschritt zur Einreichung einer Projektskizze eingeladen. Eine entsprechende Vorlage findet sich auf der Internetseite https://futurefoods.ptj.de. Die Einreichungsfrist ist der 9. Juli 2025 (13 Uhr MESZ).

Dritte Stufe: Vorlage förmlicher Förderanträge und Entscheidungsverfahren
In der dritten Verfahrensstufe werden die deutschen Projektpartner positiv begutachteter und zur Förderung empfohlener Projektskizzen vom Projektträger aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag vorzulegen.

Förderprogramm URL https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2024/11/2024-11-13-bekanntmachung-futurefoods-call-2024.html
Kurzlink https://intranet.uni-freiburg.de/ffp/3314
Frist: 15.01.2025
Frist: 09.07.2025