Gefördert werden Verbundprojekte zwischen Industrieunternehmen vor allem aus den Bereichen der Automobilindustrie und der zugehörigen Zulieferindustrie sowie des Maschinen- und Anlagenbaus als industrielle Verbundprojekte ohne und mit Beteiligung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Eine Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wird ausdrücklich gewünscht. Erwartet wird die Bildung von schnittstellenübergreifenden
Verbünden durch Nutzung von Synergien in der Prozesskette. So sollen technologische und organisatorische Alleinstellungsmerkmale entstehen, die mehrere Abschnitte der Wertschöpfungskette vom Material bis zur Batteriezelle verknüpfen. Die Einbindung weiterer Elemente des Dachkonzepts „Forschungsfabrik Batterie“ in die Forschungsprojekte, etwa der „Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB)“ im Rahmen der bereits zur Verfügung stehenden Infrastruktur (z. B. im Bereich digitaler Zwilling in der Batteriezellproduktion), wird ausdrücklich begrüßt.
Zur Unterstützung der Vernetzung der beteiligten Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen sind begleitende Aktivitäten geplant. Die im Rahmen der Fördermaßnahme „SynBatt“ geförderten Verbundprojekte sind verpflichtet, sich an begleitenden und evaluierenden Maßnahmen zu beteiligen und Informationen für die Bewertung des Erfolgs der Fördermaßnahme bereitzustellen.
Im Rahmen dieser Fördermaßnahme werden zwei Förderschwerpunkte zu den folgenden Einreichungsstichtagen adressiert:
- Förderschwerpunkt „Batteriezellproduktion“: 15. März 2022
Ziel dieses Förderschwerpunkts ist der Aufbau von Entwicklungs- und Produktionsnetzwerken im Bereich der Batteriezellproduktion. Im Rahmen dieses Förderschwerpunkts sollen Zellen für Traktionsbatterien weiterentwickelt sowie nachhaltig und kostenoptimal produziert werden. Dabei sollen im Bereich der Batterieproduktionstechnik Synergien genutzt werden, um komponentenübergreifende Innovationen zu erzeugen und die Technologieführerschaft im fahrzeugorientierten Batterieingenieurswesen zu erreichen. Zentrales Element sollen Verbundprojekte zwischen Industrieunternehmen und Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen sein, die das Ziel haben, die in der Vorlaufforschung erarbeiteten Erkenntnisse in die industrielle Anwendung zu transferieren. Rein industrielle Verbünde sind ebenfalls möglich, während rein wissenschaftliche Verbünde von der Förderung ausgeschlossen sind. Die Verbundprojekte sollen so zusammengesetzt sein, dass sie möglichst durch die Integration und Kombination von Prozess- oder Produktionsschritten mehrerer Projektpartner größere Fertigungseinheiten abbilden. Es sollen technologische und organisatorische Alleinstellungsmerkmale geschaffen werden. Die Förderung soll hierbei auf die Optimierung des Gesamtsystems (Produkt Batteriezelle und Prozess Batteriezellfertigung) zum Beispiel in den Bereichen Flexibilität, Sicherheit, Energie- und Kosteneffizienz oder Performance abzielen.
- Förderschwerpunkt „Green Battery“: 15. September 2022.
Ziel dieses Förderschwerpunkts ist der Aufbau von Kompetenzen zur Erreichung eines nachhaltigen und geschlossenen Materialkreislaufs von Batteriematerialien über den gesamten Lebenszyklus sowie zur kreislauffähigen Produktion von Batteriezellen. Dafür notwendige Verfahren und Anlagen sollen optimiert und entwickelt werden, um so den Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland zu stärken. Dabei soll die Technologieführerschaft im Bereich der nachhaltigen Kreislaufführung von Batteriematerialien angestrebt werden. Im Vordergrund steht die effiziente Nutzung von Synergieeffekten entlang der Wertschöpfungsstufen der Rohstoffaufbereitung, Vorstufen- und Aktivmaterialproduktion sowie Recyclingverfahren zur Etablierung sekundärrohstoffbasierter Produkte für die Batteriezellproduktion.
Geschlossene Stoff- und Materialkreisläufe sind ein wesentlicher Faktor bei der Sicherung der technologischen Souveränität Deutschlands. Für die deutsche und europäische (Automobil-)Wirtschaft besteht momentan noch ein hohes internationales Abhängigkeitspotenzial in Bezug auf die notwendigen Rohstoffe insbesondere für den Ausbau der Elektromobilität. Die Gestaltung nachhaltiger Batterielebenszyklen unter Ausschöpfung aller Potenziale effizienter Recyclingtechnologien und Betrachtung nachhaltiger Primär- und Sekundärrohstoffketten schafft für deutsche Unternehmen vor diesem Hintergrund ein Differenzierungsmerkmal im weltweiten Wettbewerb und ermöglicht die Erschließung von Wettbewerbsvorteilen im internationalen Vergleich. Die Materialforschung kann entscheidende Beiträge für eine „Grüne Batterie“ hinsichtlich des Produkt- und Prozessdesigns, der Wiederverwendung der Sekundärrohstoffe und des Batteriematerialrecyclings leisten und damit auch die Resilienz des gesamten europäischen Wirtschaftsraums stärken.