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Programmname Förderung internationaler Nachwuchsgruppen zur Unterstützung des Fachkräftebedarfs im Bereich der Erkundung, Gewinnung und Aufbereitung von Primärrohstoffen – EGARoh_Junior
Karrierestatus
  • Doktorand/in
  • Postdoktorand/in
  • Professor/in
Veröffentlichung 24.02.2025
Fristen
30.08.2025
Bemerkung Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.
Geltungsbereich International
Fördergeber
  • BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Zusammenfassung

Die Rohstoffversorgung, insbesondere mit den sogenannten kritischen Rohstoffen, wie Lithium, Nickel, Kobalt oder Seltenen Erden, gewinnt angesichts geopolitischer Krisen und starker Importabhängigkeiten an Bedeutung. Um ihre Rohstoffversorgung langfristig abzusichern, hat die Europäische Union 2024 den Critical Raw Materials Act ver­abschiedet. Darin gibt sie sich Zielvorgaben für die gesamte Wertschöpfungskette strategischer Rohstoffe sowie deren Diversifizierung. So sollen unter anderem nicht mehr als 65 Prozent der in die EU importierten Rohstoffe aus einem einzigen Land bezogen werden. Dadurch sollen Abhängigkeiten verringert und die Versorgungssicherheit erhöht werden. Zur Flankierung schließt die EU strategische Rohstoffpartnerschaften mit herausgehobenen Partnerländern weltweit ab. Die Bundesregierung verfolgt seit längerem eine gezielte Rohstoffpolitik und arbeitet gleichfalls mit strategischen Partnerländern weltweit zusammen. Die Fachkräftebasis, um diese Politiken umzusetzen, ist in Europa und speziell in Deutschland in den letzten Jahrzehnten erheblich geschwunden. Mit Einstellung des Erzbergbaus Anfang der neunziger Jahre in Deutschland gingen Berufsperspektiven in Forschung und Industrie verloren. Um diese Lücke zu schließen und internationale Rohstoffpolitiken aktiv gestalten zu können, beabsichtigt das BMBF die Förderung exzellenter junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und dadurch das Fachkräfteangebot im Bereich Bergbau- und Rohstoffforschung auszubauen. Zugleich will das BMBF einen erkennbaren Beitrag zur Intensivierung und zur Vertiefung der internationalen Zusammenarbeit gemeinsam mit strategischen Partnerländern weltweit leisten. Dazu sollen an staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, nachgeordneten Behörden sowie geo­logischen Landesämtern mit Sitz oder Niederlassung in Deutschland internationale Nachwuchsgruppen aufgebaut werden. Die Nachwuchsgruppen müssen mit Forschungseinrichtungen in einem oder mehreren strategischen Rohstoffpartnerländern zusammenarbeiten und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus diesen Ländern einbinden. Dadurch soll die Wissensbasis in Deutschland verbessert und der Fachkräftemarkt unterstützt werden. Durch die Einbindung dieser internationalen Promovierenden sollen zugleich Verbindungen und Netzwerke in rohstoffreiche Länder ausdehnt werden. Die Nachwuchsgruppen sollen mit im Rohstoffsektor tätigen Unternehmen kooperieren, um Wege in die Praxis zu öffnen.

Fördervolumen max.100%
Förderarten
  • Einzelprojekte
  • Postdocförderung
  • Promotionsförderung
  • Stipendien
Förderdauer max. 5 Jahre
Fachbereiche
  • Natur- und Ingenieurwissenschaften
  • Lebenswissenschaften
  • Informatik
Kontakt
Graduate Centre (GraCe) , für Promovierende
Minkus Teske, minkus.teske@zv.uni-freiburg.de, Tel.: +49 (0)761 203-6813
Graduate Centre (GraCe)
Science Support Centre (SSC) , für promovierte Wissenschaftler*innen
Dr. Melanie Hähnel-Taguchi, melanie.haehnel-taguchi@zv.uni-freiburg.de, Tel.: +49 (0)761 203-4860
Biologie, Chemie und Pharmazie
Science Support Centre (SSC)
Science Support Centre (SSC) , für promovierte Wissenschaftler*innen
Dr. Frank Krüger, frank.krueger@zv.uni-freiburg.de, Tel.: +49 (0)761 203-4859
Physik, Mathematik, Informatik und Mikrosystemtechnik
Science Support Centre (SSC)
Beschreibung

Förderfähig sind Einzelprojekte von internationalen Nachwuchsgruppen, die Themen entlang der Primärrohstoff-Wertschöpfungskette von der Erkundung über die Gewinnung bis zur Aufbereitung umfassen. Die thematischen Schwerpunkte sind untenstehend aufgeführt.

Förderschwerpunkt 1: Entwicklung und Test innovativer impaktarmer technologischer Ansätze für die Erkundung von Lagerstätten:

  • Entwicklung explorationsrelevanter Modelle zum Verständnis und zur Interpretation der Genese von Lagerstätten;
  • Ableitung von Erkundungskonzepten zur Erfassung bisher unbekannter Rohstoffvorkommen;
  • Entwicklung neuer impaktarmer Technologien für die Erkundung von Rohstoffpotenzialen, sowohl lokal, regional als auch in der Tiefe (zum Beispiel Satelliten- und fluggestützte Fernerkundungsmethoden);
  • Entwicklung von teil- und vollautonomen Erkundungstechnologien (zum Beispiel Roboterfahrzeuge, unbemannte Luftfahrzeuge (UAV)), die auch unter Extrembedingungen (Teufe, klimatische Bedingungen et cetera) vom Boden und/oder der Luft nichtinvasiv und unter höchsten Sicherheitsstandards eine Erkundung nicht erschlossener Vorkommen und Lagerstätten ermöglichen. Hierzu gehört auch die Überwachung sicherheitsrelevanter Parameter (zum Beispiel die Überwachung radioaktiver Strahlung im Zusammenhang mit dem Auftreten von Seltenerdvorkommen, Lagerstättenwasser, Seismizität).


Förderschwerpunkt 2: Entwicklung innovativer technologischer Ansätze für eine ressourceneffiziente und klimaneutrale Rohstoffgewinnung:

  • Entwicklung und Einsatz intelligenter und ökoeffizienter (smart mining) Technologien (zum Beispiel teleoperierte Robotiklösungen, autonome Abbau- und Fördertechnologien) für die über- und untertägige Rohstoffgewinnung;
  • Automatisierung und Digitalisierung von Bergbauprozessen für eine effizientere und sicherere Gewinnung von mineralischen Rohstoffen;
  • Methodenentwicklung für die Echtzeit-Materialerkennung;
  • Senkung der CO2-Emissionen und Nutzung erneuerbarer Energien.


Förderschwerpunkt 3: Entwicklung neuer technologischer Ansätze für eine nachhaltige Aufbereitung von Primärerzen:

  • Steigerung der Ressourceneffizienz im Bergbau mit dem Ziel eines Null-Abfall-Bergbaus, indem Sekundärressourcen aus Bergbaurückständen und Abraum im Sinne eines kreislaufwirtschaftlichen Ansatzes optimal genutzt werden;
  • Entwicklung optimierter Aufbereitungsverfahren, um die Ausbeute zu steigern und gleichzeitig den Energieeinsatz oder auch Einsatz von Chemikalien zu senken;
  • Optimierung und Automatisierung bestehender Prozessabläufe und Aufbereitungsmethoden;
  • Schnittstellenoptimierung Aufbereitung/Metallurgie.


Das BMBF beabsichtigt, internationale Nachwuchsgruppen zu Fragestellungen entlang der Primärrohstoffkette zu fördern. Diese müssen unter der Leitung von hochqualifizierten Postdoktorandinnen und Postdoktoranden in einer frühen Karrierephase aufgebaut werden. Unter der Leitung sollen drei bis fünf Promovierende mitarbeiten. Die Nachwuchsgruppen müssen international zusammengesetzt sein und an Forschungseinrichtungen, nachgeordneten Behörden oder geologischen Landes­ämtern in Deutschland etabliert werden. Die Nachwuchsgruppen müssen in enger Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen aus rohstoffreichen Ländern zu gemeinsamen Fragestellungen forschen. Die Beschäftigung von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Gruppenmitglieder wird mit Projektstellen gefördert oder kann in Ausnahmefällen über ein Stipendium erfolgen. Die Weiterqualifizierung zur Promotion soll parallel zur Mitarbeit im Forschungsprojekt erfolgen. Masterarbeiten innerhalb der Nachwuchsgruppe sind nicht zuwendungsfähig, dennoch ist die Vergabe von Bachelor- und Masterarbeiten für ergänzende Fragestellungen wünschenswert. Studierende ohne Masterabschluss können als wissenschaftliche Hilfskräfte sowie bei Vernetzungsaktivitäten wie einer Summer School eingebunden werden. Sofern im Einzelfall eine Einstellung einer ausländischen Nachwuchswissenschaftlerin oder eines Nachwuchswissenschaftlers in einem Beschäftigungsverhältnis an deutschen Hochschulen nicht möglich sein sollte, kann geprüft werden, ob alternativ auch das Instrument von Forschungsstipendien in Betracht kommt. Die Förderdauer der Nachwuchsgruppen beträgt fünf Jahre. Gegenstand der Förderung sind FuE9-Aufwendungen im Rahmen anwendungsorientierter, vorwettbewerblicher Einzelprojekte, die sich auf Technologieentwicklung und Innovation für die Erkundung, Gewinnung und Aufbereitung von Primärrohstoffen in internationalen Nachwuchsgruppen fokussieren. 

Bedingungen

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit folgenden Projektträger beauftragt: Projektträgerschaft Ressourcen, Kreislaufwirtschaft, Geoforschung Forschungszentrum Jülich GmbH Projektträger Jülich (PtJ) Geschäftsbereich Marine und Maritime Forschung, Geowissenschaften und Schifffahrt (PtJ-MGS) Postfach 61 02 47 10923 Berlin Ansprechpartnerin: Dr. Ute Münch Telefon: 0 30/2 01 99-35 39 E-Mail: Nachricht schreiben
In der ersten Verfahrensstufe ist dem Projektträger PtJ zum Stichtag 31. August 2025 zunächst eine Projektskizze durch die vorgesehenen Nachwuchsgruppenleitungen über das elektronische Antragssystem „easy-Online“ vorzulegen.

Zur Erstellung von Projektskizzen und förmlichen Förderanträgen ist das elektronische Antragssystem „easy-Online“ zu nutzen (https://foerderportal.bund.de/easyonline). Es besteht die Möglichkeit, den Antrag in elektronischer Form über dieses Portal unter Nutzung des TAN-Verfahrens oder mit einer qualifizierten elektronischen Signatur einzureichen. Daneben bleibt weiterhin eine Antragstellung in Papierform möglich. Die Vorlagefrist gilt nicht als Ausschlussfrist. Projektskizzen, die nach dem oben angegebenen Zeitpunkt eingehen, können aber möglicherweise nicht mehr berücksichtigt werden. 

Förderprogramm URL https://www.bmbf.de/SharedDocs/Bekanntmachungen/DE/2025/02/2025-02-24-bekanntmachung-egaroh-junior.html?view=renderNewsletterHtml
Kurzlink https://intranet.uni-freiburg.de/ffp/1BE5100AB0774A85A321910774FD60DA679DA42B
Frist: 30.08.2025